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München Displaced

Posted on 05.07.202328.05.2025 by Eingang Gewerk

Jüdisches Museum München

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Münchener Stadtmuseum

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Hintergründe

Das Ausstellungsprojekt „München Displaced“ widmet sich der Sichtbarmachung und Aufarbeitung einer erinnerungskulturellen Leerstelle: der Geschichte der sogenannten Displaced Persons (DPs). Unter diesem Begriff werden all jene ausländischen Zivilpersonen, welche sich nach 1945, bedingt durch den 2. Weltkrieg, außerhalb ihrer Heimat aufhielten und nicht ohne Weiteres in diese zurückkehren konnten, zusammengefasst. Dabei ist die Gruppe der DPs vielschichtig und divers, darunter politische Gefangene, KZ-Häftlinge, zivile osteuropäische Arbeiter*innen, ehemalige Zwangsarbeiter*innen, und Kollaborateur*innen. Die Dokumentation ihrer Geschichte wurde in einer breit angelegten Forschung für die Stadt München erarbeitet und für zwei unterschiedliche Ausstellungen in der Stadt aufbereitet.

Das Münchener Stadtmuseum beleuchtet mit der Ausstellung „München Displaced. Heimatlos nach 1945“ die Geschichte dieser Gruppe aus lokalhistorischer Perspektive und zeigt auf, wie diese Migrant*innen mit dem Willen, ihr Schicksal nach 1945 selbst zu gestalten, in München lebten und wirkten. Das Jüdische Museum München nimmt mit der Ausstellung „MÜNCHEN DISPLACED. Der Rest der Geretteten“ die Geschichte der jüdischen DPs in München in den Blick.

Eine besondere Herausforderung für gewerkdesign bestand darin, zwei Ausstellungen an zwei Orten sowohl grafisch als auch räumlich zu konzipieren und zeitgleich umzusetzen. Die parallel laufenden Ausstellungen stellen die Geschichte der DP Communities in einen zusammenhängenden Kontext, welcher auch gestalterisch, durch ein übergeordnetes Grafik- und Designkonzept, zum Tragen kommt. Die zwei gegenüberliegenden Museen am Sankt-Jakobs-Platz wurden durch die Einbeziehung des Außenraumes in die Gestaltung miteinander verbunden und in einen Dialog gesetzt. In den Räumen des Jüdischen Museums zeichnet die Ausstellungsarchitektur die lokale Infrastruktur der jüdischen DP-Communities entlang der Möhlstraße nach. Ausstellungsgestaltung und -grafik beider Ausstellungen evozieren das Bild von Dynamik, Flüchtigkeit und Skizzenhaftigkeit. Temporär anmutende Bauten, versetzte oder verblassende Punkte und Buchstaben, abstrahierte Karten und unterbrochene Linien prägen die Ästhetik beider Ausstellungen und verweisen außerdem auf den Work-In-Progress-Charakter des unabgeschlossenen Forschungsprojekts.

Die Ausstellungsgestaltung ist nachhaltig angelegt. Die einzelnen Ausstellungselemente wurden kostengünstig produziert, wobei der Materialverbrauch insgesamt niedrig ausfiel. Die Grafik ist überwiegend auf Papier oder Baumwolltextilien gedruckt worden, um den Einsatz von Kunst- und Verbundstoffen so niedrig wie möglich zu halten.

Tätigkeiten/Leistungsprofil
Ausstellungsgestaltung und -architektur, Ausstellungs- und Mediengrafik, Kommunikationsdesign, Produktionsleitung

Details

• Eröffnung: 5. Juli 2023
• Ort: Münchener Stadtmuseum, Jüdisches Museum München, München
• Auftraggeber: Münchener Stadtmuseum, Jüdisches Museum München
• Größe: ca. 400 m² bzw. ca. 600 m²

110 Jahre Behrensbau. Architektur und Geschichte

Posted on 24.05.202328.05.2025 by Eingang Gewerk

Behrensbau, Düsseldorf

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Modell des Gebäudes von Peter Behrens

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Hintergründe

Düsseldorf blickt auf mehr als 100 Jahre bewegte deutsche Geschichte an einem historischen Bau zurück: die Ausstellung „110 Jahre Behrensbau“ beleuchtet die ereignisreiche, eng mit dem Konzern Mannesmann verknüpfte Chronik des Behrensbaus am Rheinufer, seiner sich abwechselnden Nutzungen und seines berühmten Architekten Peter Behrens. An diesem historischen Ort kreuzen sich deutsche Wirtschaftspolitik-, Kunst- und Architekturgeschichte, wobei letztere maßgeblich durch den Erbauer, der auch als exemplarischer Vorreiter des modernen Industrie- und Grafikdesigns gilt, geprägt sein dürfte. Die Ausstellung nimmt jedoch nicht nur den Behrensbau als Meilenstein der deutschen Architekturgeschichte in den Blick, sondern darüber hinaus auch die Zukunft des einzigartigen Gebäudes. Als zeithistorisches Museum für das Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen stellt sie das demokratische, kulturelle und edukative Potenzial des Behrensbaus zur Disposition.

Ein grundlegendes Motiv für die Arbeit von gewerkdesign an diesem Projekt, war das Anliegen, eine Ausstellung im Sinne der Umweltverträglichkeit, so effizient wie möglich zu konzipieren und umzusetzen. Die Konstruktionsprinzipien der erhaltenen Ausstellungselemente der von gewekdesign konzipierten und bereits 2021 im Behrensbau realisierten Jubiläumsausstellung „UNSER LAND. 75 Jahre Nordrhein-Westfalen“ ermöglichten eine ressourcensparende Umnutzung und Neubespielung für diese Ausstellung. Modulare Unterkonstruktionen, demontierbare Plattenverschalungen, flexible Vitrinen-Sockel und Großraumvitrinen konnten hierfür angepasst, neuzusammengesetzt, verkleidet und eingerichtet werden.
Dabei wurde großer Wert auf Energieeinsparung und die Verwendung umweltfreundlicher Materialien gelegt. Die vorhandenen Platten wurden beispielsweise als Grafikpaneele genutzt und mit bedrucktem Textil bespannt, während die räumliche Didaktik der Ausstellung darauf ausgelegt ist, die behrend‘sche Raumkonzeption, durch das Zulassen tageslichtbeleuchteter Ausstellungsräume, erfahrbar zu machen und somit künstliche Beleuchtung und Energie einzusparen. Unter der Anwendung von Prinzipien wie Mehrfachnutzung, geringem Materialverbrauch in der Produktion, Wiederverwendbarkeit einzelner Ausstellungselemente durch minimale Neugestaltung sowie eines Gestaltungsansatzes, der mit, statt entgegen der vorhandenen Architektur Peter Behrens arbeitet, entstand so eine unter Umweltaspekten äußerst nachhaltige Ausstellung, deren Szenografie dabei ein eindrückliches und räumlich völlig anderes Ausstellungserlebnis als die vorangegangene Ausstellung schafft.

Tätigkeiten/Leistungsprofil
Grundlagenermittlung, Ausstellungskonzept und -entwurf, Ausstellungsgrafik, Informationsgrafik, Abbau- und Umbauplanung, Ausführungsplanung, Produktionsleitung, Mitwirkung bei Vergabe, Bauleitung

Details

• Eröffnung: 24. Mai 2023
• Ort: Behrensbau, Düsseldorf
• Auftraggeber: Stiftung Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen
• Größe: ca. 530 m²

Fit im Forst – im Berliner Grunewald

Posted on 15.05.202302.09.2025 by Eingang Gewerk

Forstrevier Dachsberg, Grunewald

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FiF Logo

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Hintergründe

Ein zeitgemäßes und inklusives Bewegungsangebot in der Natur zu schaffen, kostenlos und öffentlich zugänglich für eine breite Zielgruppe – mit diesem Anliegen hat die Berliner Forsten zusammen mit dem Sport-Gesundheitspark Berlin e.V. gewerkdesign mit der Neugestaltung des Fitnesspfades im Revier Dachsberg des Berliner Grunewaldes beauftragt. Die zum Zeitpunkt der Beauftragung fast 20 Jahre alte, ehemals „Trimm-dich-Pfad“ genannte Fitnessstrecke bedurfte einer dringenden Neuausrichtung. Auch der frühere Name vermittelte ein problematisches Körper- und Gesellschaftsbild. In enger Zusammenarbeit mit den Auftraggeber*innen hat gewerkdesign unter dem Namen „Fit im Forst“ einen 1,4 km langen Gesundheitspfad mit 14 Freiluftgeräten konzipiert, welcher in erster Linie der Prävention der häufigsten durch Bewegungsmangel hervorgerufenen Krankheiten, der Freude an Bewegung im Freien und der Förderung eines allgemein gesundheitsbewussten Lebensstils dienen soll.

Das interdisziplinär in Workshops mit den Beteiligten erarbeitete Projekt, verfolgt dabei mit der Wahl der Materialien sowie des Produktions- und Standorts, einen nachhaltigen Ansatz und erfüllt darüber hinaus einen gesellschaftlichen Auftrag gesundheitlicher Bildung und Teilhabe. Der Gesundheitspfad wurde in einem Bereich des Berliner Grunewalds errichtet, der sowohl ausgewiesenes Landschaftsschutzgebiet als auch Flora-Fauna-Habitat- (FFH) und Vogelschutzgebiet (SPA-Gebiet) ist. Durch die Verwendung von reversiblen Bodenankern statt Betonfundamenten, als Befestigung der analog funktionierenden Sportgeräte, wird der Schutz der Landschaft gewährleistet, da nicht dauerhaft in die Böden und damit Flora und Fauna eingegriffen wird. Grafische Figuren erläutern die Übungen und jeweils spezifische Krankheitsprävention. Ihr Illustrationsstil ist genderneutral und körperlich eher durchschnittlich anmutend, die Didaktik niederschwellig und durch das begleitende Maskottchen des Reviers, den Dachs, bewusst locker im Vermittlungston.
Das naturbelassene Eichenholz stammt aus nachhaltiger und regionaler Forstwirtschaft in Brandenburg. Der unlackierte Edelstahl ist äußerst langlebig und zu 100 % recycelbar. Auf Kunst- und Verbundstoffe wird gänzlich verzichtet. Die verlängerten Entspannungsphasen zwischen den Stationen laden zum bewussten Erkunden des Naturschutz- und Erholungsgebiets ein und tragen auch zur psychischen Entlastung bei.

Tätigkeiten/Leistungsprofil
Grundlagenermittlung, Leitung der Workshops, Konzipierung der Sportgeräte und -übungen, Geräte- und Grafikgestaltung, Ausführungsplanung, Leitsystem

Details

• Eröffnung: 15. Mai 2023
• Ort: Forstrevier Dachsberg, Paulsborn im Berliner Grunewald
• Auftraggeber: Berliner Forsten, Sport-Gesundheitspark Berlin e.V.
• Länge: 1,4 km

Presse

• Berlin.de
• RBB
• Tagesspiegel
• Zehlendorf Aktuell

Gestaltungsprozess

Projektteam

• Julia Junghänel
• Antoine Laurent
• Stefan Rothert
• Gabriel Tecklenburg

Bau und Aufbau
• Team Falko Riepe

Fotografie
• gewerkdesign
• Lucie Behrens

Haus der Fürstin – Das ganze Land ein Garten

Posted on 05.05.202330.10.2024 by Robert

Haus der Fürstin, Wörlitz

Büste der Fürstin Louise von Anhalt-Dessau von Bartolomeo Cavaceppi

Hintergründe

Das Haus der Fürstin, auch als Graues Haus bekannt, ist das Ausstellungszentrum der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz. Es wurde 1789 als persönlicher Rückzugsort für die Fürstin Louise Henriette Wilhelmine von Anhalt-Dessau, Gemahlin von Fürst Leopold III. Friedrich Franz, gebaut. Vor der Inbetriebnahme als Ausstellungszentrum 2023 ist es umfassenden Modernisierungsmaßnahmen unterzogen worden. Im Haus der Fürstin befindet sich heute die Dauerausstellung „Das ganze Land ein Garten“, in der es um die Gartengestaltung des 18. Jahrhunderts geht. Außerdem steht die beachtliche Kunstsammlung der Fürstin im Fokus, die nicht nur Aufschluss über ihr ausgeprägtes Kunstverständnis gibt, sondern auch Zeugnis ihrer humanistischen Bildung und Kennerschaft aufklärerischer Diskurse ihrer Zeit ist. Von ihrem reichen Geistes- und Gesellschaftsleben zeugen zahlreiche Schriftstücke, Briefwechsel und Kunstwerke.

Zusätzlich zur Dauerausstellung finden im Haus der Fürstin wechselnde Sonderausstellungen statt. Deshalb hat gewerkdesign die Dauerausstellung beweglich gestaltet, so dass es möglich ist, auf einfache Weise und nach gängigen konservatorischen Standards die Ausstellung auf- und abzubauen und platzsparend einzulagern. Die größtmögliche Flexibilität und die hochwertige Präsentation der Exponate waren zentrale Faktoren bei der Ausstellungsgestaltung. Von gewerkdesign wurden ein dezentes Leitsystem, kompakte Ausstellungsmöbel, Objektträgerkisten und Rollwagen für Exponate entwickelt. Bei Bedarf gewährleistet das Mobiliar einen reibungslosen Abbau der Ausstellung und fungiert gleichzeitig als Depot-Architektur, die eine Einlagerung nach konservatorischen Anforderungen ermöglicht. Die Grafik-, Material- und Farbkonzepte greifen die bauzeitlichen Farbfassungen des Hauses auf und spiegeln den feudalen Stil des Fürstinnendomizils in einer zeitgemäßen Inszenierung wider. Eine webbasierte App mit Audioguide erläutert die Ausstellungsinhalte, optional auch in kindgerechter Version, mit weiterführenden Informationen auf Deutsch und Englisch. Die App wurde von gewerkdesign in Zusammenarbeit mit der Berliner Designagentur Kulturbanause eigens für die Auftraggeberin entwickelt.

Tätigkeiten/Leistungsprofil
Generalübernehmer, Ausführungsplanung, Ausstellungsproduktion, Ausstellungsgestaltung, Planung der Objektpräsentation, Ausstellungsgrafik, Begleitheft zur Ausstellung, Mediengrafik, App-Entwicklung

Details

• Eröffnung: 14. August 2023
• Ort: Haus der Fürstin, Gartenreich
FDessau-Wörlitz
• Auftraggeber: Kulturstiftung
FDessau-Wörlitz
• Größe: 1.000 m²

Auf Empfang! Die Geschichte von Radio und Fernsehen

Posted on 29.11.202230.10.2024 by Eingang Gewerk

TECHNOSEUM, Mannheim

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Historisches Mikrofon

Hintergründe

Anlässlich des 100jährigen Jubiläums der Geburtsstunde des deutschen Rundfunks im Herbst 1923 zeigt das Technoseum Mannheim eine umfangreiche Sonderausstellung zur Geschichte von Radio und Fernsehen. Neben der Nachzeichnung von Technik- und Programmentwicklung und der politischen Rolle des Rundfunks über die letzten 100 Jahre hinweg, widmet sich die Ausstellung insbesondere den kultur- und sozialhistorischen Dimensionen der Rundfunkgeschichte.

Szenografischer Ausgangspunkt der Ausstellung ist ein räumliches Frequenzband, welches die Besucher*innen als physischer roter Faden entlang einer lebendig illustrierten zeithistorischen Skala durch die hundertjährige Rundfunkgeschichte geleitet und diese buchstäblich „sendet“.
Es fungiert so als gestalterisches Narrativ und Ordnungsprinzip gleichermaßen. Parallel hierzu werden Technikgeschichte und historische Nutzerperspektiven lebensnah und informativ in Szene gesetzt. Diese Erzählstränge sind in fünf Zeiträume unterteilt und entsprechend der Epochen kabinettartig inszeniert. Akustisch werden sie außerdem mit einem Sample der jeweiligen zeithistorischen Highlights gerahmt. So ermöglicht die Gestaltung den Besucher*innen eine interaktive, audio-visuelle Entdeckung der verschiedenen Stationen der Mediengeschichte und ihrer gesellschaftlichen Auswirkungen.

Dabei ist sie dramaturgisch und didaktisch ansprechend sowie nachhaltig angelegt: museumseigene Bauten, Vitrinen und Lichtelemente wurden genutzt und neu zusammengestellt, entsprechen dabei aber weiterhin einem für die Ausstellung konzipierten Styleguide, dem auch alle grafischen, filmischen und digitalen Vermittlungsformate unterliegen.

Tätigkeiten/Leistungsprofil
Ausstellungsentwurf und -planung, Ausführungsplanung, Projektmanagement und Beratung, Projektentwicklung, Ausstellungsgrafik, Generalübernehmer, Planung der Objektpräsentation, Medien- und Informationsgrafik, Soundcollagen im Raum

Details

• Eröffnung: 17. November 2022
• Ort: Technoseum, Mannheim
• Auftraggeber: Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim, TECHNOSEUM
• Größe: ca. 850 m²

JMB on.tour

Posted on 17.11.202230.10.2024 by Eingang Gewerk

JMB on.tour Transporter, Jüdisches Museum Berlin, Foto: Yves Sucksdorff

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Cap "No Kippah? No Problem!"

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Hintergründe

Die mobile Ausstellung „JMB on.tour“ ist Teil des Outreach-Programms des Jüdischen Museums Berlin und wird mit einem überarbeiteten Konzept bundesweit Schulen und Jugendzentren besuchen. Ziel des Projekts ist es, Kindern und Jugendlichen, die keine Möglichkeit haben, das Museum zu besuchen, grundlegende Inhalte zu jüdischer Kultur, Geschichte und Gegenwart nahezubringen und ihnen einen zeitgemäßen, spielerischen Einstieg in die damit verbundenen Themen zu ermöglichen. Inhaltliche Schwerpunkte der neu konzipierten Dauerausstellung sind zugleich didaktischer Ansatz in der Vermittlung. Durch eine stärkere Betonung der Beziehungsgeschichte und Diversität innerhalb der jüdischen Geschichte und Kultur – etwa hinsichtlich Religion, Gender, Sexualität und jüdischer Biografien – sowie damit einhergehenden Diskriminierungserfahrungen, bietet die Ausstellung niedrigschwellige Zugänge, die an die eigenen Erfahrungen der Zielgruppe anknüpfen oder Bezüge zu anderen, nicht jüdischen Lebensrealitäten zulassen.

Die Gestaltung der mobilen Ausstellung mit Hands-On-Modulen verfolgt dabei einen barrierearmen, partizipativen Ansatz. Die multisensorisch erfahrbaren Elemente bieten spielerische, überraschende und leicht verständliche Zugänge und lassen Raum für Eigenes. So können die Teilnehmenden zusammen mit den Vermittler*innen, die Inhalte der Ausstellung im Verlauf des Workshops neu kombinieren, präsentieren und sogar ergänzen. Die Exponate der Ausstellung sind mithilfe einer magnetischen Befestigung auf metallenen Grafikpanelen angebracht, welche diese mit erklärenden Texten in einfacher Sprache ergänzen. Dies ermöglicht es den Teilnehmer*innen, sie zu bewegen, haptisch zu erfahren und mit ihnen zu interagieren und stellt gleichzeitig sicher, dass beim Transport der Ausstellung alles an seinem Platz bleibt. Die on.tour-Module sind außerdem robust und leicht zu transportieren. Die Ausstellungselemente sind in ihrer Konzeption und Konstruktion bewusst niederkomplex gehalten, um den Austausch von Konstruktionskomponenten, Inhalten und Exponaten zu vereinfachen. Außerdem werden die Teilnehmer*innen in den Aufbau der Ausstellung mit einbezogen. Die Module lassen sich gemeinsam schnell an den Standort tragen und an dessen Begebenheiten anpassen. So generieren sie mit geringem Aufwand einen mobilen pädagogisch-musealen Raum, der sowohl informativ als auch diskursiv funktioniert.

Tätigkeiten/Leistungsprofil
Grundlagenermittlung, Ausstellungskonzept, Ausstellungsentwurf und -planung, Ausführungsplanung, Mitwirkung bei Vergabe und Produktionsmanagement, Bauleitung, Hands-on-Entwicklung, Ausstellungsgrafik

Details

• Eröffnung: September 2022
• Ort: Bundesweit
• Auftraggeber: Jüdisches Museum Berlin
• Größe: 40 m², Packvolumen: 2,5 m³

75 Jahre NRW – MuseumMobil

Posted on 13.10.202230.10.2024 by Eingang Gewerk

Museum Mobil Eröffnung, Aachen

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Trimmy, Maskottchen der Trimm-dich-Bewegung des Deutschen Sportbunds

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Hintergründe

Im Anschluss an die Jubiläumsausstellung „UNSER LAND. 75 Jahre Nordrhein-Westfalen“ im Haus der Geschichte NRW wird das MuseumMobil für mindestens vier Jahre als fahrbare Ausstellung durch das Bundesland touren. Die Besucher*innen sind dazu eingeladen, an der Geschichte ihres Bundeslandes selbst mitzuschreiben, indem sie ihre eigenen Exponate beisteuern, Erinnerungen teilen und miteinander in den Dialog treten. Das interaktive Museum besteht dabei aus drei Modulen: dem Schaudepot in einem hochwertig ausgebauten High Cube Überseecontainer, Equipment in Form von rollbaren Vitrinen und HandsOn-Stationen sowie Pop-up Elementen für eine diskursive Vertiefung. Herzstück des MuseumMobil ist jedoch der Container. Dieser ist Ausstellungsraum und von Außen erfahrbares Objekt zugleich, das mit dem für das Projekt konzipierten Key Visual in den Landesfarben und einer zeitgemäßen Interpretation der Wappensymbole – Roß, Rhein und Rose – auch während der Fahrt von Ort zu Ort auf sich aufmerksam macht und so das Museum in den öffentlichen Raum holt. Der Anspruch des MuseumMobil – Transparenz, Offenheit, Animation zu Partizipation und Austausch – zieht sich dabei durch die gesamte Gestaltung. Im Inneren des Ausstellungsraumes ordnet ein Vitrinensystem mit unterschiedlichen Tiefen die Exponatsammlung ständig neu und greift so auch formal den dynamischen Charakter des stetig wachsenden Archivs sowie die Vielfalt der Exponate und ihrer Geber*innen auf. Tablets sorgen mithilfe einer eigens hierfür entwickelten internetbasierten Software dafür, dass die Hintergrundinformationen der ständig hinzu kommenden Exponate digital aktualisiert werden.

Tätigkeiten/Leistungsprofil
Ausstellungsentwurf und -Architektur, Ausführungsplanung, Grafik, Medien, Bauleitung, Generalübernehmer, Planung der Objektpräsentation, Projektmanagement

Details

• Eröffnung: 13. Oktober 2022
• Ort: Alle 53 Kreise und kreisfreien Städte Nordrhein-Westfalens
• Auftraggeber: Landtag Nordrhein-Westfalen, Haus der Geschichte NRW
• Größe: 13 m² + 100 m² Außenbereich

Presse

• General-Anzeiger
• Presseportal
• Rheinische Post
• Die Zeit

Gestaltungsprozess

Projektteam

• Stefan Rothert
• Julia Junghänel
• Gabriel Tecklenburg
• Janine Iser
• Antoine Laurent
• Sinem Özer
• Adele Heymann
• Carsten Saalmann

Bau und Aufbau
• Team 235 MEDIA
• Team P.O.S. Werbeproduktion GmbH & Co KG
• Team hertzer GmbH
• Team Artdepartment Berlin GmbH
• Team Zehnpfennig, Weber u. Taylor GbR (Ausstellungstechnik)

Fotografie
• gewerkdesign
• Haus der Geschichte NRW
• Andreas Lange

Neueinrichtung des Schloss Georgium als Museum der Anhaltischen Gemäldegalerie

Posted on 10.05.202230.10.2024 by Eingang Gewerk

Schloss Georgium, Anhaltische Gemäldegalerie, Dessau-Roßlau

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Niederländischer Kabinettschrank aus dem 17. Jhd.

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Hintergründe

Das Schloss Georgium in Dessau war nicht immer der Sitz der Anhaltischen Gemäldegalerie. Diese bezog die Räume erst 1959, nachdem sie im Palais Reina in Dessau untergebracht war, welches im Krieg zerstört wurde. Die Geschichte des Schlosses und das der Gemäldesammlung könnten unterschiedlicher nicht sein: hier ein Schloss, erst als kleines Sommerpalais für Fürst Johann Georg von Anhalt-Dessau, dem Namensgeber des Schloss Georgium, errichtet und zum privaten Wohnen gedacht, dort eine Sammlung, die aus mehreren Nachlässen zu einem großen Schatz für Dessau als öffentliche Sammlung zusammengewachsen ist.

Als beschlossen wurde, das Schloss Georgium zu modernisieren und den geltenden Standards einer Gemäldegalerie anzupassen, wurde gewerkdesign 2014 als beratender Partner für die Neueinrichtung der Galerie hinzugezogen. Endstanden ist ein Museumskonzept, welches die drei Ebenen des Hauses in unterschiedliche Nutzungskonzepte unterteilt: Im Erdgeschoss erwarten die Besucher*innen Funktionsräume wie Garderobe, Toiletten, Vortragssaal und Empfang, ergänzt durch einen „historischen Rundgang“ durch die Geschichte des Hauses, des Georgengartens und der Entstehung der Sammlung. Im 1. OG wird der Hauptteil der Gemäldesammlung ausgestellt, während im Mezzanin überwiegend grafische Werke hängen werden. Um die Hängung der Bilder in dem denkmalgeschützen Schloss flexibel zu halten, sind auf die Bestandswände farbige Verschleisswände vorgehängt worden, welche die Temperaturveränderung vom Außenraum in den Innenraum verlangsamen und die Gemälde durch ein stabiles Klima schützen. Die Möblierung des Hauses ist Teil einer von gewerkdesign gestalteten Möbelserie. Der Unterbau aus filigran gearbeitetem Metall sowie die farbige Polsterung der Sitzflächen nimmt die historische Möblierung des Hauses wieder auf.

Die Wegführung durch das Haus übernimmt ein minimalistisches Schildersystem. Auch die thematische Raumeinteilung ist zurückhaltend gestaltet, im Fokus sollen die Gemälde stehen. Jeder Raum erhält einen Schriftzug der jeweiligen Zeitepoche in gefrästen Buchstaben. Informationen zu den künstlerischen Arbeiten können die Besucher*innen Objektschildern entnehmen, welche unterhalb der Verschleisswände angebracht sind. So bleibt die größtmögliche auratische Wirkung der Gemälde im Zusammenspiel mit der Farbgebung der sie umgebenden Wände gewährleistet. Die Themenräume im EG sind von gewerkdesign mit Medientischen ausgestattet worden. Interaktive Stationen und Hands-On-Exponate laden zur aktiven Beteiligung ein. Das Corporate Design mit starkem Signet und Wortmarke in schwarz auf weiß oder Goldgelb lässt Raum für die großartige Sammlung. Weiterführende Informationen zum Schloss und der Sammlung werden in Zukunft über eine webbasierte App individuell abgerufen werden können.

Tätigkeiten/Leistungsprofil
Entwurf und Beratung Ausstellungsarchitektur und Nutzungskonzept, Entwurf und -planung Themenräume, Ausführungsplanung, Ausstellungsproduktion, Projektmanagement, Hands-on-Entwicklung (Medien) und -Produktion, Ausstellungsgrafik, Leitsystem im Schloss, Corporate Design, Gestaltung web und web-App

Details

• Eröffnung: Herbst 2022
• Ort: Schloss Georgium, Anhaltische Gemäldegalerie, Dessau
• Auftraggeber: Stiftung, Amt für Kultur Dessau-Roßlau
• Größe: 1.989 m²

Gestaltungsprozess

Projektteam

• Jens Imig
• Bianca Mohr
• Birgit Schlegel
• Carsten Saalmann
• Thilo Albers
• Julia Junghänel
• Jens H. Lohmann
• Michael Lorenz, Graphscape (Kassensystem, Medienstationen, Website)
• Claudia Wagner, vogelfrei-design (Satz, Illustrationen)

Bau und Aufbau
• Gemelo GmbH (Medien)
• Tischlerei Carsten Gräubig
• Rost Werbetechnik (Druck)
• Joseph Hirsch (Metallschilder)
• Büchner Möbel
• Team Falko Riepe (Verschleisswände)
• Janusz Kruszewski (Modellbau)
• Paul Göschel (Licht)

Architektur
• cuboidoo architekten BDA

Fotografie
• Christoph Musiol

Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora

Posted on 22.03.202207.11.2024 by Eingang Gewerk

Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora

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Orte der Stiftung

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Hintergründe

Die Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora verantwortet seit 2003 die Gedenk- und Bildungsarbeit von zwei Standorten. Ab 2023 schließt sich ein weiteres Haus an. Der bisherige Auftritt der Stiftung bietet seinen Standorten zu wenig individuelle Sichtbarkeit. Zugleich strahlen diese kaum Zugehörigkeit zueinander oder zu der Stiftung aus. Die Stiftung benötigt daher ein neues Corporate Design, das sowohl Orientierung und Struktur schafft als auch Flexibilität ermöglicht.

Jeder Standort soll ein unverkennbares Gesicht bekommen und gleichzeitig seine Verbundzugehörigkeit bewusst ausstrahlen. Ein mutiger und zeitgemäßer Auftritt soll dabei helfen, die Gedenkorte auch in Zukunft deutlich als wichtige Erinnerungsorte in der öffentlichen Wahrnehmung zu behalten. Das Leitbild der Stiftung drückt sich sowohl inhaltlich als auch visuell in der neuen Marke in Form eines Gesamtkonzeptes aus.

Tätigkeiten/Leistungsprofil
Entwurf Corporate Design, Ausführung und Implementierung, Begleitung des Prozesses

Details

• Art: beschränkter
EWettbewerb Gedenkstätte
• Auslober: Stiftung Gedenkstätten
EBuchenwald und Mittelbau Dora
• Zeitraum: Oktober bis November
E2021
• Ergebnis: nicht realisiert

Gärtnermuseum

Posted on 21.03.202230.10.2024 by Eingang Gewerk

Ansicht Streckhof

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… und laufend muß man gießen!

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Hintergründe

Die Neukonzipierung des Gärtnermuseums setzt sich umfassend mit der Geschichte des Gemüseanbaus in Wolfenbüttel auseinander. Ausgangspunkt ist das Gelände und das darauf stehende Gebäude selbst. In einer minimalistischen Szenografie, die das historische Bauernhaus (Streckhof) nicht möbliert, werden die BesucherInnen durch über 500 Jahre Geschichte des Gemüseanbaus in Wolfenbüttel geleitet: Vom Gartenland des Herzogs bis zu seinem Umzug nach Braunschweig, der Übernahme der Gärten durch Gartenknechte, die Etablierung des Gärtnerberufs (die, der in Wolfenbüttel mit dem Gemüseanbau verbunden ist), der Ankauf von Land im 19. Jahrhundert, Blütezeit des Gemüseanbaus in Niedersachsen der 1950er Jahren bis hin zu aktuellen Entwicklungen. Es ist auch die Geschichte der Gärtnerdynastien, die sich vor Ort entwickelt haben und heute teilweise noch aktiv sind.
Ein Ausstellungssystem in Form von bunten Holzstangen, die in perforierten Betonfundamenten stecken, führt die BesucherInnen durch verschiedene Räume. Der „Rundgang“ wird inhaltlich wie gestalterisch durch Erzählungen von illustrierten Protagonisten mittels Hörstellen ergänzt. Jedem Raum wird ein Schwerpunktthema zugeordnet. In der „Küche“ z.B. wird über die Arbeitsgemeinschaft von Mann und Frau informiert oder im „Schuppen“ über das Thema Handel und Marketing. Exponate wie die „Kuhversicherungs-Sterbecasse“ oder eine Konservendose der Konservenfabrik Busch werden medial durch Hörstellen oder Hands-ON ergänzt. Medienstationen erklären in der Scheune die Handhabung von heute unbekannten Werkzeugen und Maschinen. Der Außenbereich wird erst im Frühjahr Teil der Erzählung und informiert mit „Stecklingen“ über vergessene Gemüse, die von Vereinsmitgliedern angebaut werden.

Tätigkeiten/Leistungsprofil
Organisation und Moderation von 3 Workshops, Inhaltliche Konzeption, Verfassen der Texte der Hörstellen, Ausstellungsentwurf und -planung, Ausführungsplanung, Generalübernehmer, Planung der Objektpräsentation, Ausstellungsproduktion, Medienentwicklung und -produktion, Ausstellungsgrafik, Corporate Design des Museums, Gestaltung und Produktion von Printmedien