Hintergründe
Die mobile Ausstellung „JMB on.tour“ ist Teil des Outreach-Programms des Jüdischen Museums Berlin und wird mit einem überarbeiteten Konzept bundesweit Schulen und Jugendzentren besuchen. Ziel des Projekts ist es, Kindern und Jugendlichen, die keine Möglichkeit haben, das Museum zu besuchen, grundlegende Inhalte zu jüdischer Kultur, Geschichte und Gegenwart nahezubringen und ihnen einen zeitgemäßen, spielerischen Einstieg in die damit verbundenen Themen zu ermöglichen. Inhaltliche Schwerpunkte der neu konzipierten Dauerausstellung sind zugleich didaktischer Ansatz in der Vermittlung. Durch eine stärkere Betonung der Beziehungsgeschichte und Diversität innerhalb der jüdischen Geschichte und Kultur – etwa hinsichtlich Religion, Gender, Sexualität und jüdischer Biografien – sowie damit einhergehenden Diskriminierungserfahrungen, bietet die Ausstellung niedrigschwellige Zugänge, die an die eigenen Erfahrungen der Zielgruppe anknüpfen oder Bezüge zu anderen, nicht jüdischen Lebensrealitäten zulassen.
Die Gestaltung der mobilen Ausstellung mit Hands-On-Modulen verfolgt dabei einen barrierearmen, partizipativen Ansatz. Die multisensorisch erfahrbaren Elemente bieten spielerische, überraschende und leicht verständliche Zugänge und lassen Raum für Eigenes. So können die Teilnehmenden zusammen mit den Vermittler*innen, die Inhalte der Ausstellung im Verlauf des Workshops neu kombinieren, präsentieren und sogar ergänzen. Die Exponate der Ausstellung sind mithilfe einer magnetischen Befestigung auf metallenen Grafikpanelen angebracht, welche diese mit erklärenden Texten in einfacher Sprache ergänzen. Dies ermöglicht es den Teilnehmer*innen, sie zu bewegen, haptisch zu erfahren und mit ihnen zu interagieren und stellt gleichzeitig sicher, dass beim Transport der Ausstellung alles an seinem Platz bleibt. Die on.tour-Module sind außerdem robust und leicht zu transportieren. Die Ausstellungselemente sind in ihrer Konzeption und Konstruktion bewusst niederkomplex gehalten, um den Austausch von Konstruktionskomponenten, Inhalten und Exponaten zu vereinfachen. Außerdem werden die Teilnehmer*innen in den Aufbau der Ausstellung mit einbezogen. Die Module lassen sich gemeinsam schnell an den Standort tragen und an dessen Begebenheiten anpassen. So generieren sie mit geringem Aufwand einen mobilen pädagogisch-musealen Raum, der sowohl informativ als auch diskursiv funktioniert.
Tätigkeiten/Leistungsprofil
Grundlagenermittlung, Ausstellungskonzept, Ausstellungsentwurf und -planung, Ausführungsplanung, Mitwirkung bei Vergabe und Produktionsmanagement, Bauleitung, Hands-on-Entwicklung, Ausstellungsgrafik
Details
• Eröffnung: September 2022
• Ort: Bundesweit
• Auftraggeber: Jüdisches Museum Berlin
• Größe: 40 m², Packvolumen: 2,5 m³
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