Hintergründe
Unsere langjährige Wanderausstellung zum Thema NS-Zwangsarbeit, die wir zuerst 2010 im Jüdischen Museum Berlin und dann an sechs weiteren Stationen gezeigt haben, hat jetzt im ehemaligen Gauforum in Weimar ihren dauerhaften Platz gefunden. In diesem Gebäudekomplex, von den Nationalsozialisten als Kultstätte in Weimar geplant (und dann durch die Sowjetische Militäradministration nach dem Krieg fertiggestellt), befindet sich jetzt das Museum Zwangsarbeit im Nationalsozialismus mit unserer Ausstellung.
Die Planung und die Einrichtung des neu entstehenden Museums ist unter der Leitung von gewerkdesign ausgeführt worden. Der Ausbau der musealen Funktionsbereiche, darunter das Foyer mit Kassenbereich und Schließfächern sowie zwei öffentliche Räume für Workshops, war in diesem speziellen Gebäude eine besondere Herausforderung. Die Ausstellung zieht sich durch mehrere Räume, größtenteils durch den ursprünglich als Festsaal vorgesehenen Raum. Sukzessive verdichten sich die Einbauten und lassen das Raumgefühl dunkler und bedrängter erscheinen – ein Kontrast, der besonders im Gegensatz zum wuchtigen Charakter des Festsaals zum Tragen kommt.
In fünf Kapiteln – Gewöhnung, Radikalisierung, Massenphänomen, Befreiung, Beschädigte Gerechtigkeit – werden die unfassbaren Geschichten von ZwangsarbeiterInnen geschildert, die nicht nur für Zwecke der Nationalsozialisten, sondern auch für diejenigen deutscher Betriebe und Privathaushalte eingesetzt wurden. Die Ausstellung wurde an manchen Stellen auf die Stadt Weimar angepasst und mit neuen Inhalten ergänzt. Anhand von zum Teil intonierten Briefen und Tagebucheinträgen, zusammen mit persönlichen Gegenständen und Fotografien, bekommen die Menschen ein Gesicht und eine Stimme. Auf einem interaktiven Medientisch mit einem Stadtplan von Weimar kann man hörbare Inhalte anwählen und nachvollziehen, an welchen Orten in und um Weimar, in dessen Nähe sich auch das Konzentrationslager Buchenwald befindet, sich was abgespielt hat. Im letzten Raum trifft man auf Zeitzeugen auf Bildschirmen, die auf Abruf ihre Geschichten erzählen. Ein großes Wandgemälde zeigt in einer grafisch gestalteten Zeitleiste die Entwicklung der Zwangsarbeit und ihrer Folgen bis heute.
Tätigkeiten/Leistungsprofil
Generalübernehmer, Ausführungsplanung, Ausstellungsarchitektur, Planung und Ausbau musealer Funktionsflächen, Projektmanagement und Beratung, Projektentwicklung, Ausstellungsentwurf und -planung, Ausstellungsproduktion, Planung der Objektpräsentation, Hands-on-Entwicklung und -Produktion, Mediendesign, Ausstellungsgrafik, grafisches Erscheinungsbild, Leitsystem.
Alle Leistungsphasen 1–7 gemäß HOAS 2.
Details
• Eröffnung: 8. Mai 2024
• Ort: Museum Zwangsarbeit im
FNationalsozialismus, Weimar
• Auftraggeber: Stiftung
FGedenkstätten Buchenwald und
FMittelbau-Dora, gefördert von der
FStiftung Erinnerung, Verantwortung
Fund Zukunft, der Thüringer
FStaatskanzlei sowie der
FBeauftragten der Bundesregierung
Ffür Kultur und Medien
• Größe: 2.000 m²
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