Hintergründe
Mit einem aktuellen und diskussionsreichen Thema setzt sich diese Ausstellung im Museum der Arbeit in Hamburg auseinander. Unter dem Titel „Grenzenlos – Kolonialismus, Industrie und Widerstand“ werden die engen Verflechtungen von Hamburgs Industrie mit dem europäischen Kolonialismus und die langfristigen Folgen kolonialer Herrschaftsstrukturen deutlich gemacht. Die Schau nimmt die gesamte Historie deutscher kolonialer und postkolonialer Strukturen in den Blick, vom Beginn um 1830 bis heute. Die Verarbeitung von Rohstoffen wird anhand von vier Hamburger Fabriken veranschaulicht. Dabei wird gezeigt, wie die hier ausgestellten Produkte und ihr Konsum mit den Arbeits- und Lebensbedingungen in den rohstoffliefernden Ländern zusammenhängen.
Vor Ort werden die Besucher*innen mit einer Filminstallation empfangen, die in Zusammenarbeit mit der Filmemacherin Sonja Collison entstand. Die Aufnahmen, in Referenz zur Ausstellung, spannen einen filmischen Bogen zwischen Vergangenheit und Gegenwart der Kolonialgeschichte und der heutigen Rassismus-Debatte. Danach gelangt man in die Straße der Rohstoffe, dessen visueller Anker das Depot darstellt. Hohe Regale, angefüllt mit sowohl historischen als auch aktuellen Alltagsprodukten aus verschiedenen kolonialen Rohstoffen. Hier erfahren die Besucher*innen, was der Hartgummi-Kamm und die Stearin-Kerze aus Barmbeker Produktion mit der Ausbeutung von Menschen und natürlichen Ressourcen im Kongo oder auf Samoa verband. Auch, wer die Gesichter des Widerstandes gegen diese koloniale Strukturen und deren Folgen waren. Gedruckt auf lange, von der Decke hängende Stoffbahnen, steht man immer wieder vor Silhouetten von anonymen und namhaften Widerstandskämpfer*innen, aktuellen schwarzen Autor*innen, Wissenschaftler*innen und Künstler*innen.
Neben Ausstellungsentwurf und -gestaltung konzipierte gewerkdesign mit den Illustrationen der Künstlerin Diana Ejaita die ausstellungsbegleitende Grafik.
Tätigkeiten/Leistungsprofil
Ausstellungsentwurf und -planung, Ausführungsplanung, Generalübernehmer, Planung der Objektpräsentation, Ausstellungsproduktion, Projektmanagement und Beratung Projektentwicklung, Ausstellungsgrafik, Grafik Key Visual, Plakat und Flyer
Details
• Eröffnung: 29. September 2020
• Ort: Museum der Arbeit, Hamburg
• Auftraggeber: Stiftung Historische FMuseen Hamburg
• Größe: 650 m²
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• Gabriel Tecklenburg
• Alexandra Zackiewicz
Illustration
• Diana Ejaita
Umsetzung Eingangsfilm
• Sonja Collison
Ausstellungsproduktion und Aufbau
• die Werkstätten des Museums der Arbeit
• Uwe Sinkemat
• Rudi Poetsch
Fotografie
• gewerkdesign: Kate Riep