Hintergründe
Die Kreativität und Experimentierfreude der Schule des »New Bauhaus Chicago« erfahrbar zu machen, war vorrangiges Ziel der Ausstellungsgestaltung: Bereits der Eingang zur Schau ist eine direkte Anspielung auf ein wichtiges Instrument des Instituts. Ein – in Anlehnung an eine Balkenkamera gestalteter – abgedunkelter Gang führt die Besucher*innen langsam und fokussiert in das Programm des »New Bauhaus Chicago« ein. Die Abgeschlossenheit und der spezielle Lichteinfall unterstützen die konzentrierte Atmosphäre. Ganz im Sinne einer Kamera endet die »Eingangsschleuse« in einer großflächigen Filmprojektion. Von dort tritt man in einen weiten offenen Raum – nahezu überbordend an lebendiger Bewegtheit. Hier stehen die Protagonisten und ihre filmischen wie fotografischen Arbeiten im Vordergrund. Die Architektur folgt dem Werk des »New Bauhaus« und spielt mit seinen Materialitäten, Farben und Motiven. Transparenzen, Spiegelungen und farbige Kunststoffe – häufig Gegenstand der fotografischen und filmischen Experimente – wurden in die Gestaltung integriert. Eines dieser gestalterischen Elemente ist die »Unschärfe«. Resultierend aus den begrenzten technischen Möglichkeiten der Zeit oder dem Lernprozess selbst, ist sie bezeichnend für einige Exponate. Die Gestaltung zitiert diese »historischen Unschärfen« und betont sie bewusst. Grobe Rasterungen in der Printgrafik übersetzen sie in eine verständliche visuelle Sprache. Im Zusammenspiel mit, aus sich heraus leuchtenden, Typografien und im Raum schwebenden Filmprojektionen verbinden sich die einzelnen Elemente zu einer vielfältigen, transluzenten Landschaft. Dank eines, die Fülle gliedernden, Farbkonzeptes besteht keine Gefahr die Übersicht zu verlieren. So kann man sich entweder – in Ruhe auf einem Sitzmöbel – ganz in ein Detail vertiefen oder die schwirrende Sphäre des Gesamtraumes auf sich wirken lassen.
Pressestimmen: »Die schöne Ausstellungsarchitektur, die in der Mitte des großen Ausstellungssaales in einem schwarzen Lattengerüst kulminiert, das sich als eine Art begehbarer Vitrine entpuppt, erläutert auf geheimnisvoll selbstleuchtenden Plastikschildern, (…) ein dem damaligen Trial-and-Error-Prinzip entsprechendes, schaulustiges Herumstreifen durch alle Bereiche der Ausstellung.« (www.tagesspiegel.de vom 7.12.2017)
Tätigkeit / Leistungsprofile
Mitkonzeption, Ausstellungsdesign, Ausstellungsszenografie, Ausstellungsgrafik, Mediendesign, Planungskonzept, Produktionsbetreuung und Budgetplanung der Ausstellungsproduktion; alle Leistungsphasen 1 bis 9 nach Hoai
Details
• Eröffnung: 15. November 2017
• Ort: Bauhaus-Archiv, Berlin
• Auftraggeber: Bauhaus-Archiv e.V.
F/ Museum für Gestaltung
• 570 m²
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